Archiv der vergangenen Kunstausstellungen

in der Augenklinik Regensburg

Die Geometrisierung der Formen, die klare Systematik in der Anordnung und die gezielte Auswahl reiner Farben charakterisieren Bernhard Dagners Kunst. Dagner arbeitet mit Glas, einem Material, das optische Vorteile durch die Eigenschaft der Transparenz und die farbigen Reflexionen mit sich bringt. In millimetergenauer Arbeit werden die diaphanen Glasscheiben in strukturiert durchdachter Anordnung auf dem Bildträger fixiert. Auch in seinen Farbstiftzeichnungen bleibt Dagner konsequent ungegenständlich, äußerst präzise und klar in der Ausführung. Das geometrische Konzept und die Rhythmisierung durch Wiederholung werden aufgegeben zugunsten spielerischer Leichtigkeit durch das Entstehen amorpher Gebilde, die über die weiße Bildfläche wandern. Bernhard Dagner studierte an der Akademie der Bildenden Künste Nürnberg, lebt und arbeitet in der Oberpfalz.

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www.mittelbayerische.de vom 30.10.2018

Für Georg Tassev steht die künstlerische Auseinandersetzung mit der menschlichen Figur im Vordergrund. Die Körper sind manieristisch verzerrt und verformt, in der Proportion überstreckt oder gedrungen. Es tauchen absurde Tiere oder hundsköpfige Wesen auf. Die Themen kreisen zwischen Lebenslust und Todesfurcht, zwischen Eros und Tristesse. Junge Frauen stellen ihre nackten Leiber exhibitionistisch in übertriebener Geste zur Schau, oder altersschwache Greise, gebrechlich und ausgezehrt, wecken unser Interesse. Manche Gebärden verraten Verzweiflung oder Ratlosigkeit, in der Mimik oft argwöhnisch und verschüchtert. Besonders eindringlich wirken die Fratzen und Grimassen auf uns, in Frontalansicht als Closeup nah an den Betrachter herangeführt. Georg Tassev, in Bulgarien geboren, studierte in Sofia an der Akademie der Bildenden Künste.

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www.mittelbayerische.de vom 04.04.2018

Die Leuchtkraft der Farben, der flirrende Eindruck einer Momentaufnahme und eine homogene Struktur im Bildaufbau machen die Malerei von Katharina Gierlach zum visuellen Erlebnis. Ihre Themen findet sie in Parkanlagen, auf Sportplätzen oder in der Natur, ebenso im Supermarkt oder Buchladen. Nicht zufällig sind die Bildausschnitte gewählt; denn oft zeigt Gierlach uns ein harmonisches Nebeneinander ähnlicher Motive oder Formen, die sich gleichmäßig über die gesamte Leinwand ausbreiten. Ansammlungen von Menschen, Bäumen oder Büchern werden zu einem ornamentalen Gefüge, das eine ganz besondere Ästhetik im Gesamteindruck entwickelt. Katharina Gierlach, 1983 geboren, studierte an der Akademie der Bildenden Künste Nürnberg.

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www.onetz.de

Scheinbar Belangloses aus der Alltagswelt rückt Inken Hilgenfeld in den Fokus ihrer Kunst. Ihre Arbeiten sind konzeptuell angelegt, sie sind weder spontan noch zufällig entstanden. Mit sparsamen Pinselstrichen auf Papier oder Leinwand entwickelt sie die Figuren, denen sie signifikant viel Raum lässt. Hilgenfeld experimentiert mit unterschiedlichen Techniken. Oft verwendet sie das kontrastreiche Schwarz-Weiß oder setzt bunten Sprühlack und schlichte Materialien ein. Mit Zitaten und Wortspielereien liefert sie Denkanstöße, irritiert und amüsiert gleichermaßen den Rezipienten. Inken Hilgenfeld studierte an der Alanus Hochschule in Alfter/Bonn und an der Kunsthochschule Berlin-Weißensee.

Alexander Stern studierte an der Akademie der Bildenden Künste München und an der Bauhaus-Universität Weimar. In seinen Lichtinstallationen dominiert die Sprache. Unter Verwendung knapper Redewendungen und Formulierungen aus dem alltäglichen Leben irritiert er und nimmt oft Bezug auf kosmopolitische Ereignisse. Mit dem Spannungsverhältnis zwischen Wirklichkeit und Auflösung beschäftigt sich Stern in seiner Malerei. Personen, Architekturen oder Gegenstände werden mit schablonenhaften Rastermustern oder vegetabilen Geflechten überlagert und verunklärt. Seine Bilder sind Déjà-vus der Wirklichkeit, die rätselhaft und gleichzeitig vertraut auf uns wirken.

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www.mittelbayerische.de vom 01.11.2016

Regine Herzog thematisiert in ihrer Malerei das Miteinander von Landschaft und Zeugnissen der heutigen Zivilisation. Windkrafträder, Baukräne, Strommasten und Brücken werden zu monumentalen Landmarken, die wir als vertraut empfinden. Herzog führt unseren Blick auf eine bisher unentdeckte Ästhetik dieser Funktionsbauten und verleiht ihnen oft menschliche Charaktere. In kräftigen Farben, teils im kontrastreichen Nebeneinander und mit  rhythmisierenden Bildflächen gibt die an der Nürnberger Akademie ausgebildete Künstlerin ihre Sichtweise auf den spannenden kulturellen Landschaftswandel wieder.

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www.mittelbayerische-medienfabrik.de

Die Niederländerin Eveline Kooijman, 1980 geboren, zeigt Fotografien mit inszenierten Personendarstellungen, von Laub umrahmte Sternenhimmel, bei Mondlicht fotografierten Gräsern und Sträuchern sowie vertrauten Waldansichten. Die Fotos der ausgebildeten Journalistin und Fotografin faszinieren durch ihre sensible Ästhetik und atemlose Stille. Kooijman romantisiert, doch die Inhalte gehen weit tiefer. In ihren Fotoarbeiten hinterfragt sie Zusammenhänge zwischen Naturwissenschaft, Historie und Philosophie.

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www.mittelbayerische.de vom 08.03.2016

Katja Barinsky variiert zwischen figurativer und abstrakter Malerei, sie spielt mit Formen, improvisiert und provoziert, sie fabuliert und fantasiert. Im Malprozess legt sie mit freier Geste eine Komposition fest und entwickelt aus diesem Gerüst den Bildinhalt, begünstigt durch die schnell trocknende Acrylfarbe. Unbewusst und ungezwungen entstehen fast immer menschliche Wesen. Sie treiben frei im Raum. Ihre Körper sind teils von barocker Leibhaftigkeit und Lebendigkeit, eingefügt in einer opulent rocaillehaften Ornamentik oder stark auf wesentliche Merkmale reduziert.
Im Zusammenhang sind anekdotische Elemente zu entdecken, die den subjektiven Gedanken und Gefühlen des Rezipienten überlassen werden. Barinsky legt großen Wert auf die Interpretationsoffenheit ihrer Bilder.

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www.mittelbayerische.de vom 26.10.2015

Eigentlich ist Alois Achatz Bildhauer. Der an der Münchner Akademie ausgebildete Künstler zeigt in der aktuellen Ausstellung Objektkästen mit Astmaterial und druckgrafische Arbeiten, wie Kaltnadelradierungen und Heliogravüren. Thematisch konzentriert er sich auf Motive, die in der Oberpfälzer Landschaft zu finden sind. Durch die zurückhaltend sachliche Wiedergabe seiner Jagdhochsitze, Scheunen, Hölzer in Nahaufnahmen und Waldansichten macht er auf die zuvor nicht wahrgenommene Ästhetik aufmerksam.

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www.mittelbayerische.de vom 01.07.2015

Michael Hottners Bildsprache ist gekennzeichnet durch die wirkungsvolle Kombination von realistischen und surrealistischen Elementen. In bemerkenswert zeichnerischer Klarheit und Wirklichkeitsnähe stellt er Personen oder Personengruppen dar. Seine Arbeiten, Acryl auf fester Folie, sind detailliert geplant. Oft gehören die Dargestellten zum Bekanntenkreis von Hottner, die er zuvor gezeichnet oder fotografiert hat. Oder es handelt sich um anonyme Personen, die er zufällig in einer Zeitung entdeckt. Ob sitzend oder stehend, jeder scheint mit sich selbst beschäftigt. Der regungslose Gesichtsausdruck erschwert jegliche Kommunikation. Hottner löst seine Protagonisten aus ihrem ursprünglichen Kontext und führt sie in einen imaginären Bildraum, der laut- und zeitlos wirkt. Formen der Geometrie, wie Kreis, Polygon oder Gerade, unterstützen die Komposition und den Ausdruck zwischen Wahrheit und Illusion.

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www.mittelbayerische.de vom 13.02.2015

Heinrich Glas ist Bildhauer und Zeichner. Seine monumentalen Skulpturen stehen im öffentlichen Raum z.B. in Regensburg, Kelheim und Ingolstadt. In der aktuellen Ausstellung werden Zeichnungen mit einem hohen Grad an Abstraktion gezeigt. Zu den wiederkehrenden Motiven gehören charakteristische Fragmente von Booten wie Querspanten oder Rumpf und das Element Wasser. Die Natur ist sein Impulsgeber. Die zeichnerischen Arbeiten in Rötel, Ölkreide, farbiger Tusche und Graphit stehen gleichberechtigt neben seinem bildhauerischen Werk. Das Gespür für Plastizität und die Vitalität seiner linearen Erfindungen kennzeichnen die ganz persönliche Bildsprache des Künstlers Glas.

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www.mittelbayerische.de vom 28.09.2014

Mit dem Farbpinsel „zeichnet“ Astrid Schröder scheinbar präzise Linien und reiht diese in vielfacher Wiederholung parallel aneinander. Die Künstlerin kalkuliert die Unregelmäßigkeit der einzelnen Linie ein, die durch den Duktus ihrer Hand entsteht. Im Gesamteindruck suggerieren die streng vertikal oder horizontal angeordneten Linien die Illusion von Bewegung und Räumlichkeit. Der changierend monochrome oder polychrome Farbauftrag unterstützt die subjektive Wahrnehmung in ihrer Wirkung.

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www.mittelbayerische.de vom 30.04.2014

Die Bildwelt von Barbara Gufler ist geprägt von Fantasie und Optimismus. Beseelte Tierfiguren, märchenhafte Fabelwesen sowie amorphe Formen behaupten sich in expressiver Manier auf der Bildfläche. Im Schaffensprozess ist der Zufall eingeplant. Reduziert auf das Wesentliche vermitteln Guflers Werke das unmittelbare Gefühl von Freiheit und ungezwungener Freude.
Eine Sonderstellung bilden die aktuellen Objektkästen, die mit Erinnerungsstücken von Guflers Kindheit und Jugend erzählen.

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www.mittelbayerische.de vom 07.11.2013

Stefan Göler ist ein Schöpfer surrealer Bildgeschichten. Fragile Figuren, tanzende Gegenstände und menschliche Kopfgestalten sind überschaubar im respektvollen Abstand angeordnet. Motive der Sinnesorgane sowie Symbole der Sprache durchziehen das gesamte Oeuvre. Seine Leidenschaft zur Musik verdeutlicht Göler durch das Einbeziehen von Musikinstrumenten wie beispielsweise einem Flügel, reduziert auf die unverkennbare Form. Der narrative Charakter und die skriptural zarten Lineaturen lassen jeden Betrachter zum Connaisseur seiner Improvisationen werden.

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www.mittelbayerische.de vom 05.06.2013

Weitere Projekte:

Was gibt’s Neues?

Ausstellung in der Augenklinik Regensburg

Seit 2013 präsentierten vierzehn Künstlerinnen und Künstler aus Regensburg und der Region ihre Werke in der Augenklinik Regensburg.
Es wird Zeit nachzufragen, ob die Künstlerinnen und Künstler weiterhin im Kunstbetrieb tätig sind. Und wenn das hoffentlich der Fall ist, stellt sich die Frage, ob die Kunstschaffenden bei ihrem unverkennbaren persönlichen Stil, den Themen und Techniken geblieben sind oder ob sich da etwas verändert hat. Aus dieser Neugierde heraus hat die die Augenklinik Regensburg Alois Achatz, Katja Barinsky, Bernhard Dagner, Katharina Gierlach, Heinrich Glas, Stefan Göler, Barbara Gufler, Regine Herzog, Inken Hilgenfeld, Michael Hottner, Eveline Kooijman, Astrid Schröder, Alexander Stern und Georg Tassev eingeladen, ihre aktuellen Werke zu zeigen.

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www.mittelbayerische.de vom 29.01.2019

FOTOS ANDERS SEHEN

Ausstellung vom Blindeninstitut Regensburg

Das Blindeninstitut Regensburg ist zu Gast in der Augenklinik mit der Ausstellung „Fotos anders sehen“ zum Thema SEHEN. Die Funktion des Auges und die Bedeutung von Licht werden anhand von Informationstafeln erklärt. Über Sehschärfe, Farbwahrnehmung und Kontrastsehen wird der Besucher informiert, ebenso zu den Themen Blendung und Bewegungssehen.
Eine begleitende Dokumentation in Bild und Text vermittelt typische Probleme von Menschen mit Sehbehinderung beim Erkennen von Objekten und Bildern. Die zu diesem Projekt entstandenen Makrofotografien am Beispiel von Lebensmitteln zeigen, wie schwierig es ist, die stark vergrößerten Detailaufnahmen zu erkennen und zuzuordnen.
Die Fotografien von Martin Hillebrand konzentrieren sich auf den Aspekt der visuellen Wahrnehmung, beispielsweise Licht, Farbe, Kontrast, Sehschärfe, Perspektive, räumliches Sehen und Figur-Grund Wahrnehmung. Durch seine themenbezogenen Fotografien kann der Betrachter eine Verbindung zwischen Theorie und tatsächlichem Sehen herstellen.
Die Ausstellung wurde von Dipl.-Psych. Birgitt Stemmer (Idee & Texte) und von Dipl.-Päd. / Dipl.-Soz.Päd. Martin Hillebrand (Fotografien) konzipiert. Das Anliegen dieser Ausstellung ist auch, eine Brücke von der Kunst der Fotografie zur Kunst des Sehens zu schlagen. Der Betrachter erfährt sich selbst in seinem Sehen, kann Wissen über die visuelle Wahrnehmung erwerben und dieses mit der Ästhetik der Fotografien „sinn-voll“ in Einklang bringen.